Sport Club Hassenroth
. - 1973 e.V.

Programm

Freitag, 16. Juni 2023

08:40 Uhr             Abfahrt Wiebelsbach Bahnhof

15:00 Uhr             Einchecken Hotel „ibis budget“ Leipzig City

16:30-17:40 Uhr   Sightseeing-Tour in den Kanälen per Motorboot

18:30 Uhr              Abendessen im „Thüringer Hof“

Samstag, 17 Juni 2023

Ab 08:00 Uhr        Frühstück

10:30-13:00 Uhr   Stadtrundfahrt & Stadtrundfahrt

16:00 Uhr              RBL Stadionführung

18:30 Uhr              Abendessen im „Auerbachs Keller“

Sonntag, 18. Juni 2023

Ab 08:00 Uhr        Frühstück

10:00 Uhr             Abmarsch vom Hotel zum Bahnhof

10:48 Uhr             Abfahrt Leipzig Hbf

15:14 Uhr             Ankunft Wiebelsbach


Bericht

Tour 2023 nach Leipzig.

Eine Bildungsreise der SG HKT. Untertitel: Die Tour der sieben ungelösten Rätsel.

Unsere Tour 2023 führte uns vom 16.06-18.06. nach Leipzig. Nach der ländlichen Tour 2022 nach Roding war wieder einmal eine Städte-Tour angesagt.

Einleitend einige Informationen zu der Stadt Leipzig:

Die Stadt Leipzig liegt im Freistaat Sachsen. Sie hat aktuell ca. 625.000 Einwohner und ist somit die einwohnerreichste Stadt in Sachsen. In Erinnerung aus der jüngeren Vergangenheit sind vor allen Dingen die sogenannten „Montagsdemonstrationen“ aus dem Jahre 1989 geblieben. Diese Demonstrationen hatten einen entscheidenden Einfluss auf die Wende in der DDR und brachten der Stadt den Namen „Heldenstadt“ ein. Wobei die Bürger nicht in erster Linie den Anschluss an die BRD wollten. Dieses Ziel schien viel zu weit weg. Es ging hauptsächlich darum, Reisefreiheit und Meinungsfreiheit in der DDR zu erlangen.

Bekannt sind auch die vielen aufwendig sanierten bzw. rekonstruierten Kulturdenkmäler, die städtischen Kanäle und der artenreiche Zoo.

Uns als Fußballgötter ist natürlich der Bundesligaverein RB Leipzig ein Begriff. Wobei an dieser Stelle keine Bewertung des Konstruktes „RB Leipzig“ vorgenommen wird.

Man kann gleich hier am Anfang des Berichtes der Stadt Leipzig ein großes Kompliment machen: Leipzig ist definitiv eine Reise wert. Und man sollte viel Zeit einplanen, denn es gibt eine Menge an Sehenswürdigkeiten zu betrachten und zu bestaunen.

1. Tag

Folgende „Bildungshungrigen“ Spieler der SG HKT trafen sich am 16.06.2023 um 8.00 Uhr am Bahnhof in Wiebelsbach:

Alex, Harald, Horst, Hubert, Jacky, Karl, Klaus, Martin, Stefan F., Timo A. und Wolfgang.

Als letzter stieß Timo zu der Gruppe. Aber besser „der Letzte“ sein, als „das Letzte“.

Hier, wie schon beim Reisebericht Roding, wieder die wichtigsten Personen dieser Reisegruppe:

Alex – er hatte das Bier.
Hubert – er hatte Radler und Apfelwein.
Jacky – er hatte das Geld und das Birnen-Heilwasser.
Stefan – er hatte die Fahrkarten und war verantwortlich für die Reiseleitung.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Jacky schon einen Anschiss von Hubert erhalten, weil er zu spät zum Treffpunkt in Hassenroth gekommen war. Er hatte eine falsche Uhrzeit im Kopf. Na ja, er ist jetzt 70 Jahre alt und da lässt so einiges nach.

Alex transportierte das Bier wieder in seiner tollen riesigen Kühlbox. Das war sehr wichtig. Nicht nur, weil Bier ausschließlich kühl richtig gut schmeckt. Sondern auch, weil man sich der „Bierquälerei“ schuldig macht, wenn man Bier nicht richtig kühlt. Und diese Schuld wollten wir uns auf keinen Fall aufladen.

Hierzu passt auch die Umwandlung einer alten „Gesundheits-Weisheit“ in eine „Bier-Weisheit“: „Bier ist nicht alles. Aber ohne Bier ist alles nichts“.
Den Inhalt der Box hat Alex gesponsert. Hierfür vielen Dank.

Das Wetter bei der Abreise war sonnig und warm, so richtig schönes Reisewetter.

Die Uhrzeit des Treffpunktes war mit einem Zeitpuffer gewählt, denn jede unserer Reisen beginnt mit einem Umtrunk. Das ist die Grundlage und Voraussetzung für eine erfolgreiche Reise. So auch diesmal. Bevor wir in den Zug einstiegen, gab es zuerst einmal einen „Start-Schoppen“.
Von Wiebelsbach ging die Fahrt nach Hanau. Dort hatten wir eine Stunde Wartezeit auf den ICE nach Leipzig. Die Zeit wurde genutzt, um Kaffee und Brötchen zu besorgen. Es geht eben definitiv nicht immer um Bier.

Bei diesem schönen Wetter warteten wir natürlich draußen. Zu so früher Stunde gab es noch nicht viel zu reden. Umso mehr waren die Augen der Reisenden aktiv. Denn durch das warme Wetter waren sehr viele Weibchen mit luftigen und kurzen Kleidern unterwegs. Was bei einigen Männchen zu „Stilaugen“ führte.

Wie bei jedem Wander- und Reisebericht hier die Pinkelwertung für die ersten drei Pinkler:

Erster Platz Martin, zweiter Platz Hubert und dritter Platz Karl. Gratulation an die erfolgreichen Pinkler.

Unser Zug hatte 20 Minuten Verspätung. Das war für uns, nach den Erfahrungen bei der Heimfahrt von Roding, überhaupt kein Problem. Damals kamen wir immerhin auf 3 Stunden Verspätung. Das positive daran war, dass wir wegen der Verspätung von der Bahn Geld zurück erhielten. Dieses Geld stockte unsere Getränke-Kasse für die Leipzig-Tour angenehm auf.

Im Zug hatte unser Reiseleiter Stefan Plätze für uns reserviert. Wie fast immer waren einige dieser Plätze von anderen Reisenden belegt. Es stellte sich dann heraus, dass diese Reisenden zwar auf den richtigen Sitz-Nummern saßen, aber im falschen Wagon waren. Der Sachverhalt wurde schnell geregelt und die Plätze wurden geräumt. Durch die Reservierung saßen wir jetzt alle nah zusammen.

Das war, vor allen Dingen für die Ausgabe von Getränken, doch von Vorteil. Dieser Vorteil wurde sofort ausgenutzt, und es gab kalte Getränke. Eine wichtige Aktion, denn durch die Wartezeit am Bahnhof waren die Herren doch ziemlich ausgedörrt. Die Biersorten erinnerten an unseren beliebten Freitagsstammtisch: Bitburger und Schmucker.

Unser Zug fuhr direkt nach Leipzig. Somit mussten wir nicht nochmals umsteigen. Das war zwar im Prinzip recht angenehm. Aber in der Vergangenheit war das Umsteigen oft sehr abenteuerlich und führte zu einigen Turbulenzen. Irgendwie ging durch das fehlende Umsteigen etwas an Spannung verloren.

Für Spannung und Abwechslung sorgte wieder einmal die Bahn. Kurz vor Fulda gab es folgende Durchsage: „Es gibt ein technisches Problem mit der Zugmaschine. Es muss daher eine Drehfahrt gemacht werden“.

Wir hatten schon die schlimmsten Befürchtungen, blieben aber gelassen, weil wir genügend Biervorrat hatten, und daher die Wartezeit schon überleben würden.  Zudem wurde auch sofort an eine Rückvergütung der Bahn gedacht. Doch, oh Wunder, nach kurzer Zeit setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Nur fuhren wir jetzt rückwärts. Wir erwarteten daher, dass wir bald wieder in Hanau landen würden.

Dann geschah das nächste Wunder. Es gab folgende Zugdurchsage: „Wir fahren gleich in Fulda ein“. Das ist das erste ungelöste Rätsel bei dieser Tour: Wie konnte es sein, dass wir zuerst vorwärts fuhren, dann rückwärts, und doch am nächsten Ziel angekommen sind?

Jacky hatte, wie immer, Probleme mit der Klo-Tür. Die Bahn-Klo‘s und Jacky werden wohl nie Freunde werden. Dank Horst konnte das nicht vorhandene Problem gelöst werden.

Hubert bot Harald das letzte Radler an. Nur war kein Radler mehr zu finden. Hierfür gab es keine Erklärung. Das zweite ungelöste Rätsel dieser Tour. Wohin ist das letzte Radler verschwunden?

Um 13.40 Uhr kamen wir in Leipzig am Hauptbahnhof an.

Das Wetter in Leipzig war trüb und kühl, aber trocken. Da Pfützen zu sehen waren, hatte es scheinbar vor kurzem geregnet.

Zu Fuß ging es sofort zu unserem Hotel. Wir wollten den Zeitrahmen der weiteren Programmpunkte des Tages einhalten.

An der Rezeption kam es dann zu einer großen Aufregung: Auf den Namen unseres Reiseleiters gab es nur für zwei Doppelzimmer eine Reservierung. Wegen der Bach-Tage war das Hotel ausgebucht, sodass keine zusätzliche Buchung möglich gewesen wäre.

Wir sahen uns schon im Park oder unter einer Brücke übernachten. Ein Vorschlag lautete, dass wir eben in Etappen schlafen müssen. Man darf halt nie seinen Humor verlieren.

Hubert hatte dann die glorreiche Idee, dass der Chef an der Rezeption in seinem Computer einmal nach anderen Namen unserer Truppe suchen sollte. Und siehe da, er wurde, zum Glück für uns, fündig. Da fiel uns allen doch ein riesiger Stein vom Herzen. Unerklärlich, warum die Buchung nicht komplett auf den Namen Flath erfolgte. Das ist das dritte ungelöste Rätsel dieser Tour.

Kommentar Martin: „Ist halt Osten“.

In der Regel bezahlt man das Hotel bei der Abreise. Hier mussten wir gleich bezahlen. Scheinbar traut man uns „Wessis“ noch immer nicht über den Weg.

Unsere „Ost-Kumpels“ der SG HKT werden diese Bemerkung sicherlich verkraften.

Es wurden Zimmer-Pärchen gebildet. Da unsere Truppe aus 11 Personen bestand, nahm Karl freundlicherweise das Einzelzimmer.

An der Rezeption stand das Motto „Trinken nicht vergessen“. Dieses Motto beherzigen wir schon lange.

Da wir unsere Hotel-Zimmer nur zum Schlafen brauchten, hatte unser Reiseleiter bei „Ibis Budget“ gebucht. In diesen Hotels erhält man einen gewissen Basiskomfort zum Sparpreis.

Die Zimmer waren sehr klein, aber sauber. Dusche und ein kleines Waschbecken befanden sich im Zimmer. Nur das Klo befand sich hinter einer separaten Tür. Das war aufgrund der zu erwartenden Gerüche und Geräusche auch sehr zu begrüßen.

Es gab keinen Schrank, nur zwei Handtücher und nur eine Zudecke. Da war also „Kuscheln“ angesagt. Und das Fenster konnte man nur kippen, aber nicht komplett öffnen. Keine Ahnung, warum. Vielleicht haben sich da schon Personen runter in den Tod gestürzt. Rein geschäftlich gesehen wäre das für das Hotel kein Verlust, denn man muss ja vorher bezahlen.

Der Griff der Dusch-Tür bestand nur aus einem Loch im Glas. Bei heftigem duschen spritzt natürlich Wasser durch dieses Loch. Falls ein Kollege draußen am Waschbecken stand, wurde er gleich mit geduscht. Zudem ging die Tür nach innen auf. Wenn man dann drinnen in der Dusche stand, musste man sich eng an die Wand drücken und zusätzlich den Bauch einziehen, um sie schließen zu können. Und mit Bauch sind einige unserer Kollegen ganz gut ausgestattet.

So eine gewisse Sehnsucht nach Roding und Familie Hecht kam doch kurz auf. Dort hatten wir zu ähnlichen Preisen wirklich tolle Zimmer mit Balkon. Man kann natürlich die Preise „Land“ und „Großstadt“ nicht vergleichen. Das ist vollkommen klar.

Diese Schilderung soll keine Kritik an den Zimmern sein. Denn, wie schon gesagt, wir waren ja nur zum Schlafen und zum Duschen im Zimmer. Und sicherlich wollte keiner von uns das Doppelte bezahlen, nur um im Zimmer den gewohnten Luxus zu haben. Also … alles gut.

Nachdem alle in den Zimmern eingecheckt hatten, ging es endlich los zu einer Tränke namens „Augustiner am Markt“. Hier wurde der Flüssigkeitsverlust der Truppe ausgeglichen. Unerklärlich war, dass wir Münchner Bier bekamen. Es gibt im Osten doch wirklich gute Biere.

Frage Hubert an seinen Zimmerkollegen Wolfgang: „Gehen wir morgen früh vor oder nach dem Frühstück joggen?“.

Um 15.30 Uhr marschierten wir los zu der geplanten Kanalrundfahrt im Motorboot durch die Wasserstraßen von Leipzig . Auf diese Weise kann man Leipzig vom Wasser aus entdecken und hat eine ganz andere Perspektive zur Stadt.

Unser Reiseführer hatte gesagt, dass  Leipzig eine Stadt der kurzen Wege wäre. Das wurde in den nächsten Minuten eindeutig widerlegt. Nach strammem Marsch und nach gefühlten 20km kamen wir nach einer Stunde völlig erschöpft am Bootsverleih an.

Jetzt wird etwas geschildert, was als viertes ungelöstes Rätsel in die Geschichte dieser Tour eingehen wird: Im Rucksack von Jacky befand sich leckeres Birnen-Heilwasser. Während der gesamten Zugfahrt dachte niemand daran, dieses Heilwasser zu testen. Wie konnte das passieren? Wie gesagt, ist und bleibt ein Rätsel.

Nun war es aber so weit und es gab kurz vor Ankunft am Bootsverleih zur Kräftigung und zur Stärkung des Immunsystems ein Birnen-Heilwasser.

Harald war von dem Boot etwas enttäuscht, da er größere Schiffe gewohnt ist. Schließlich kam er aber doch mit an Bord.

Auf dem Boot gab es zwei Sitzreihen und in der Mitte einen langen Tisch. Wir mussten uns, wegen des Gewichtes der einzelnen Personen, etwas gleichmäßig verteilen, damit das Boot nicht kenterte.

Kritisiert wurde von einem Teil der Truppe, dass wir keine Getränke mitgenommen hatten. Schließlich gab es in der Mitte einen großen Tisch. Daran war Jacky schuld. Denn es gab auf dem Kahn kein Klo und er befürchtete, dass das zu Problemen führen könnte.

Hauptsächlich waren wir auf dem kleinen Fluss namens „Weiße Elster“ unterwegs. Der Schiffsführer versorgte uns mit einer Vielzahl von Informationen zu den Gebäuden, an denen wir vorbei fuhren, zu den Pflanzen und zu der Tierwelt im Wasser und am Ufer. Dazu hielt er das Boot oft an, damit wir die Möglichkeit hatten, alles in Ruhe zu betrachten.

Er erzählte uns, dass er eine Enten-Freundin mit Namen „Schnatterinchen“ hat. Er stoppte das Boot, pfiff ein paar Mal, und tatsächlich kam eine Ente geflogen und landete neben dem Boot. Sie brachte noch eine Freundin mit und der Schiffsführer fütterte beide.

Diese Bootsfahrt war sehr informativ und kurzweilig. Der gesamten Truppe hat es entsprechend gut gefallen.

Etwas muss noch erwähnt werden. Es war kein Pinkelstopp vorgesehen. Trotzdem musste das Boot einmal an einer günstigen Ufer-Stelle auf Wunsch eines Mitgliedes unserer Truppe anhalten, da dessen Harndrang zu stark war. Hierzu nur so viel: Jacky war es nicht.

Als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, wurden wir von unserem Reiseleiter gnadenlos zum nächsten Programmpunkt getrieben. Es blieb nicht einmal Zeit für ein Bierchen. Timo sagte: „So nüchtern war ich auf unseren Touren freitags zu dieser Zeit noch nie“.

Der nächste Programmpunkt war sehr wichtig: Abendessen im „Thüringer Hof“. Dort waren für uns Plätze reserviert. Von daher konnten wir die fehlenden Bierchen locker verkraften, denn in Kürze konnte jeder seinen Flüssigkeitshaushalt wieder in Ordnung bringen. Und feste Nahrung war natürlich ebenso wichtig.

Das Lesen einer Speisekarte macht immer wieder Spaß. Vor allen Dingen, wenn der Hunger groß ist. Die Preise waren entsprechend einer Stadt und daher etwas höher als im Odenwald. Aber das sehr gute Essen war den Preis wert.

Bis zu diesem Zeitpunkt traf auch unser SG HKT-Motto zu: „Hauptsache es hat nicht geregnet“.

Martin musste herzhaft gähnen. Jacky sagte: „Dein Blinddarm ist leicht gereizt“. Wahrscheinlich riss Martin seinen Schlund soweit auf, dass man bis zum Blinddarm schauen konnte.

Gegen 20.15 Uhr wurde der Abflug vorbereitet, denn wir wollten noch eine andere Tränke aufsuchen.

Um Platz für weitere Getränke zu schaffen, ging ein Teil der Truppe nochmals zum Pinkeln. Die Pinkelbecken waren sehr hoch angebracht. Keine Ahnung, ob da der Installateur einen Fehler gemacht hat oder besoffen war. Jedenfalls waren diese hohen Pinkelbecken das fünfte ungelöste Rätsel dieser Tour. Denn normal ist es nicht, Pinkelbecken in diese Höhe zu installieren.

Da Jacky von geringem Wuchs ist, musste er sich auf die Zehenspitzen stellen, um überhaupt rein pinkeln zu können. Hubert sagte: „Da steht doch ein Tritt für kleine Personen“. Jacky meinte, dass Hubert Spaß macht. Aber tatsächlich – sowohl im Raum der Pinkelbecken als auch am Waschbecken gab es Tritte für kleine Personen. Wahrscheinlich wurden diese Tritte von dem Installateur spendiert. Unglaublich, was man bei unseren Touren so alles erlebt.

Als nächstes steuerten wir eine Tränke namens „Tonelli’s“ an. Hier wurden wir von einer Band mit guter Live-Musik im Blues-Stil berieselt. Leider haben die Jungs nichts anderes gespielt. Das war auf Dauer doch etwas eintönig. Den meisten Applaus erhielt die Band daher von uns, als eine Pause angekündigt wurde. Das war schon irgendwie gemein.

Zu allem Überfluss fing es auch noch an, leicht zu regnen. Die „Harten“ blieben draußen auf den Festzeltgarnituren im leichten Regen sitzen, die „Weicheier“ verzogen sich nach drinnen und nahmen auf sehr bequemen Polstermöbeln Platz. So etwas nennt man eine „Zwei-Klassen-Gesellschaft“.

Gegen 23.00 Uhr wurde die Zeche bezahlt und wir nahmen Kurs auf unser Hotel. Es war ein langer, ereignisreicher Tag und ein Teil der alten Säcke war müde.

Zum Glück war Müdigkeit vorhanden, sonst hätte es Probleme mit dem Einschlafen gegeben. Denn so etwas wie Nachtruhe, wie wir sie von daheim kennen, gab es hier nicht. Eben typisch Stadt. Bis zum frühen Morgen Krach durch Feier- und Streitwütige. Zudem noch Beziehungsprobleme, die von einer Frau und einem Mann in Form von Geschrei lautstark ausdiskutiert wurden.

Es gab aber scheinbar keine großen Verluste. Jedenfalls waren am Morgen vor dem Hotel keine Überbleibsel der Nacht, in welcher Form auch immer, zu erkennen.

Man sagt, dass New York die Stadt sei, die niemals schläft. Das trifft auf Leipzig auch zu.

2. Tag

Am Samstag ging es nach der morgendlichen „Entladung“ und der nötigen Pflege unserer tollen Körper umgehend zum Frühstücksbuffet.

Das Frühstück ist für viele, mit Recht, die wichtigste Mahlzeit des Tages. Damit wird eine ordentliche Grundlage für den ganzen Tag geschaffen. Gerade dann, wenn man fernab vom Alltagsstress ist, sollte man sich dazu viel Zeit nehmen.

Von dem Angebot und dem Service waren wir alle angenehm überrascht. Für diesen günstigen Zimmer-Preis hatten wir damit nicht gerechnet. Für jeden Geschmack war etwas dabei und wir wurden alle satt. Sobald eine Platte fast leer war, wurde vom Personal sofort aufgefüllt. Auch die nötigen Getränke waren immer reichlich vorhanden. Und so schufen wir die Grundlage für einen ereignisreichen Tag.

Das Wetter am Samstagmorgen war bewölkt, mäßig warm, aber trocken.

Unser Programm begann mit einer Kombination, bestehend aus einem geführten Stadtrundgang und einer Stadtrundfahrt. Nach dem ca. 1-stündigen Stadtrundgang ging es sofort zum Bus zur Stadtrundfahrt.

Obwohl wir von unserer Stadtführerin ständig mit trockenen Informationen und Kultur so richtig vollgestopft wurden, war es nie langweilig. An allen Haltepunkten hatten wir genügend Zeit, uns die Gebäude und Sehenswürdigkeiten zu betrachten.

Die vielen Sehenswürdigkeiten von Leipzig sind schon überwältigend und beeindruckend. Hier nur eine kleine Auswahl: Thomaskirche mit Bachdenkmal, Zoo, Gohliser Schlösschen, Schillerhaus, Bundesverwaltungsgericht, Völkerschlachtdenkmal, Oper, Gelände des MDR, Panorama Tower mit Aussichtsplattform.

Diese kombinierte Stadtbesichtigung war schon vom feinsten und ist jedem zu empfehlen, der Leipzig besucht.

Nach so viel anstrengender Kultur musste die Truppe nach Ende der Rundfahrt zur Entspannung und zur Verarbeitung der vielen Eindrücke umgehend eine Tränke aufsuchen. Wir haben auch ganz schnell freie Plätze gefunden. Und hier gab es das sechste ungelöste Rätsel bei dieser Tour: Wir saßen auf den Stühlen, die draußen standen, aber es erfolgte keine Bewirtung. Und eine Bedienung war auch nicht zu sehen. Weder draußen noch drinnen. Obwohl nichts abgesperrt und alles geöffnet war. Unerklärlich. Eben ein Rätsel.

Da wir großen Durst hatten, zogen wir umgehend weiter und hatten schnell Erfolg vor einer anderen Tränke. Es gab genügend freie Plätze und auch eine nette Bedienung. Zudem Hasseröder Bier vom Fass. Mann, das zischte nach der anstrengenden Kultur-Tour.

Aufgefallen ist, dass sehr viele Touristen aus anderen Ländern kamen. Es wurde kaum Deutsch gesprochen. Da haben wir natürlich gut dazu gepasst. Denn die meisten von uns sprechen auch nicht Deutsch, sondern Odenwälderisch.

Da man von Bier oder anderen Flüssigkeiten allein nicht leben kann, wurde auch der eine oder andere Happen zu essen bestellt.

Gegen 14.30 Uhr ging es nochmals kurz zurück zum Hotel, um eventuell kleidungsmäßig auf Sommer umzurüsten. Inzwischen waren nämlich alle Wolken verschwunden, die Sonne schien und es war angenehm warm.

Der nächste Programmpunkt war die Besichtigung der Red-Bull-Arena. Wir als Fußballgötter durften uns natürlich die Gelegenheit, ein Bundesligastadion zu besichtigen, nicht entgehen lassen.

Auf dem Weg dorthin gab es zur Stärkung ein Birnen-Heilwasser.

Am Stadion angekommen, wurden wir von der Stadionführerin Steffi begrüßt. Sie stellte sich kurz vor und hatte sofort die ganze Truppe auf ihrer Seite. Sie war so liebenswürdig und freundlich, dass wir alle von ihr begeistert waren.

Wie begann die Führung? Natürlich mit einer Pinkel-Pause.

Danach zeigte sie uns im Pressekonferenzraum einen Film über die Geschichte des Stadions.

Das Stadion wurde 2004 neu gebaut und eingebettet in das alte Zentralstadion. Hierbei blieben die alten Hauptgebäude erhalten. Das neue Stadion hat für ca. 47.000 Personen Platz. Zum Vergleich: Das alte Zentralstadion bot Platz für 100.000 Zuschauer.

Die Unterhaltung des Stadions gestaltete sich schwierig. Daher wurde ein Investor gesucht. Gefunden wurde der österreichische Getränkehersteller  Red Bull GmbH. Im Jahre 2010 wurde daraufhin das Stadion in „Red Bull Arena“ umbenannt.

Nach Ende des Films durften wir für ein Gruppenfoto auf der Empore Platz nehmen, auf der sonst Spieler und Trainer sitzen, um die Fragen der Journalisten zu beantworten.

Dann besichtigten wir den Innenraum des Stadions. Leider war der Rasen abgedeckt, weil er aufgrund eines Grönemeyer-Konzertes neu eingesät war. Wir durften auf den Sitzen der Ersatzspieler und der Betreuer Platz nehmen. Diese Sitze sind auf jeden Fall bequemer, als die Sitzgelegenheiten an unserem Sportplatz.

Nächstes Ziel waren die Umkleidekabinen und die Duschen. Überraschend hierbei war, dass die Umkleidekabinen natürlich größer als unsere waren, aber kein unnötiger Luxus zu sehen war. Und in den Duschen gab es 8 Duschköpfe. Das hat uns doch überrascht. Irgendwie hatten wir mindestens einen Duschkopf für jeden Spieler erwartet.

Die letzte Station war der VIP-Bereich. Diesen erreichten wir über zwei Aufzüge. Von dort oben hatten wir noch einmal eine tolle Ansicht der gesamten Arena.

Um 17.15 Uhr war die Besichtigung zu Ende und wir verabschiedeten uns von der kompetenten und liebenswerten Steffi.

Auf dem Weg zum Abendessen mussten wir natürlich zuerst eine Tränke aufsuchen, denn die tolle Stadionführung hat uns sehr durstig gemacht. Das Schöne an dieser Jahreszeit ist, dass man fast überall draußen sitzen und den vorbeiziehenden Touristenstrom beobachten kann. Dadurch wird es nie langweilig und es gibt immer etwas zu sehen.

Schon bald machte sich jedoch der Hunger bemerkbar und wir nahmen daher Kurs zu der nächsten Station: Das Lokal „Auerbachs-Keller“. Dort waren für uns für das Abendessen Plätze reserviert.

Der Wirtschaftsraum befand sich tatsächlich im Keller, war ziemlich riesig und fast komplett besetzt. Entsprechend groß ist auch die Hektik und die Geräuschkulisse gewesen. Irgendwie erinnerte das stark an eine Werks-Kantine in der Mittagspause.

Die Getränke wurden ziemlich schnell serviert. Das Essen dauerte etwas länger. Das war aber kein Problem. Schließlich waren wir nicht auf der Flucht. Leider klappte es mit dem Getränke-Nachschub nicht so gut wie bei der Erstversorgung. Wolfgang musste eine halbe Stunde auf seinen Wein warten. Und sein zum Essen bestellter Beilagen-Salat wurde gar nicht geliefert.

Auch in diesem Lokal war das Essen teuer. Aber, ebenso wie in dem Lokal am Vorabend, hervorragend.

Nach dem Essen schwächelte die Truppe etwas und es wurde relativ wenig geredet. Nur Alex redete ununterbrochen auf unseren Reiseleiter Stefan ein. Leider ist das Thema nicht bekannt. Muss aber sehr interessant gewesen sein.

Jacky sagte: „Nach dem guten und vielen Essen muss ich den Knopf meiner Hose aufmachen“. Dazu meinte Martin: „Ich habe meine Hose schon ganz ausgezogen“.

Gegen 20 Uhr wurde der Aufbruch vorbereitet und die Zeche bezahlt.

Kurz nachdem alle bezahlt hatten, kam der Kellner nochmals zurück. Er sagte, dass noch ein Beilagen-Salat bezahlt werden muss. Wolfgang machte ihm klar, dass die bestellte Lieferung nicht bei ihm angekommen ist. Das ist das siebte ungelöste Rätsel dieser Tour: Wo ist der Beilagen-Salat geblieben?

Ganz schnell wurde die nächste Tränke angesteuert. Wir nahmen bei „Wenzel Prager Bierstuben“ Platz und bestellten u. A. „1 Meter Bier“ namens „Krusavice“.

Dort hat es den Herren aber nicht so gefallen, da diese Tränke am Rande des Zentrums angesiedelt war, und es dadurch nicht so viel zu sehen gab. Also ging es wieder zurück ins Zentrum und in den absoluten Trubel.

Es gibt dort so viele Tränken, dass wir selbst mit 11 Mann immer Sitzgelegenheiten fanden.

Wir landeten bei „Zills Tunnel“ und lernten schon wieder ein neues Bier kennen: „Ur-Krostitzer“. Das war sehr wichtig. Schließlich befanden wir uns auf einer Bildungsreise. Und zur Bildung gehört auf jeden Fall, etwas Neues kennenzulernen. In diesem Fall eben Bier.

Dann wurden Boten losgeschickt, um aus den Hotelzimmern diverse Utensilien zu holen. Z. B. Jacken, da die alten Säcke nicht mehr so viel Hitze haben und es ihnen daher etwas kühl wurde. Und natürlich, typisch für das fortgeschrittene Alter, Tabletten für alle möglichen Wehwehchen.

In dieser Kneipenstraße war sehr viel los und ständig zog ein Menschenstrom an uns vorbei. Da gab es natürlich für die alten Augen wieder so einiges zu sehen. Klar, dass „Anschauen“ erlaubt ist. Nur darf das Kopf-Kino nicht aktiv werden. Das könnte zu ungewollten Reaktionen führen.

Von drei wunderschönen Damen erhielten wir mehrere Flyer überreicht. Wir haben uns schon gewundert, welches Lokal solche schönen Damen losschickt. Die Flyer klärten uns auf: „Metropolis Table Dance“. Lustiger Weise liegt dieser Nachtclub in der „Fleischergasse“. Schließlich hat „Table Dance“ im weitesten Sinne des Wortes mit „Fleisch“ zu tun. Dieser Club war für uns aber kein Thema. Dort war das Bier viel zu teuer. Und das Kopf-Kino wäre sicherlich überfordert gewesen und hätte zum „Notaus“ geführt.

Um 23 Uhr wurde der Heimweg angetreten. An der Hotelbar gab es für einige Herren noch einen „Absacker“. Es ging ein langer und anstrengender Tag zu Ende. Alle waren sehr zufrieden mit den Erlebnissen und den vielen Eindrücken des Tages und freuten sich, im Bett etwas Ruhe zu finden. Sofern das bei dem Stadtlärm überhaupt möglich war.

3. Tag

Bereits im Laufe des Samstages zeigte sich die Sonne immer mehr. Am Sonntag schien sie dann ungetrübt vom Himmel. Es war ein richtig schöner Sommertag.

Beim Frühstück wurde relativ wenig gesprochen. Es muss ja auch nicht schon am frühen Morgen über Gott und die Welt geredet werden.

Wie immer gab es am Sonntag nur einen Programmpunkt – nämlich die Heimreise. Bis zum Abmarsch zum Bahnhof hatten wir etwas Zeit und zogen uns daher nochmals auf die Zimmer zurück.

Jacky machte es sich auf dem Bett bequem und wollte gerade den Fernseher einschalten, als Stefan sagte: „Was machst du da? Wir müssen jetzt los!“. Der alte Jacky hatte wieder einmal die falsche Zeit abgespeichert: 10.45 Uhr anstelle 9.45 Uhr. Ohne Kommentar.

Im Bahnhof hatten wir noch eine Stunde Zeit. Diese Zeit wurde genutzt, um die Kühlbox vom Leergut zu befreien und stattdessen mit vollen Flaschen zu bestücken.

Wir nahmen uns vor, erst im Zug Bier zu trinken, da wir im letzten Jahr auf dem Bahnsteig schlechte Erfahrungen gemacht hatten. Als wir damals nämlich die Flaschen öffnen wollten, kam sofort die Durchsage: „Kein Alkohol auf dem Bahnsteig“. Wir wollten endlich einmal eine Tour beenden, ohne in irgendwelchen Durchsagen erwähnt zu werden. Zur Erinnerung: Bei unserer Nordsee-Tour schafften wir es sogar zweimal in die Zugdurchsage.

Zum Glück kam der Zug pünktlich, denn bei einigen zeigten sich doch die ersten Symptome von „Unterhopfung“.

Die reservierten Plätze mussten, wie immer, erst geräumt werden. Das funktionierte aber ohne Probleme.

Dann gab es endlich kühles Bier, und schon war die Welt wieder in Ordnung. Ein zweites Bier folgte ganz schnell, und die Welt wurde noch schöner. Kurz vor der Ankunft in Frankfurt gab es ein letztes Birnen-Heilwasser. Die Welt war jetzt so schön, dass man es kaum aushalten konnte.

Horst blieb sitzen, da er weiter Richtung Schweiz fuhr.

Der Rest nahm den Odenwald-Express nach Wiebelsbach. Die Fahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse. Ab Wiebelsbach erfolgte die individuelle Heimfahrt der Reisenden per PKW.

Alex, Hubert, Jacky, Karl und Martin kehrten noch bei „Bernie’s Bistro“ ein. Sie brauchten unbedingt feste Nahrung. Danach war auch für sie die Tour der Bildung und der sieben Rätsel zu Ende.

Harald schrieb folgendes in die „WhatsApp-Gruppe-Leipzig“:

„Danke euch für ein geiles Wochenende. Hat alles perfekt gepasst. Positiv hat mich auch die Stadt Leipzig selber überrascht. Danke insbesondere an Stefan für die primaperfekte Reisegestaltung und Leitung“.

Mit diesen wenigen Worten ist eigentlich alles gesagt.

Nur unser  Reiseleiter sei nochmals erwähnt: Stefan, an dich von der ganzen Truppe ein großes Dankeschön und Kompliment für diese Tour. Es war alles einfach genial durchgeplant. Gerne darfst du weitere Touren planen.

Dank auch an alle Teilnehmer der Tour. Denn ohne Teilnehmer nutzt die beste Planung und das schönste Tour-Angebot nichts. Hier ist zu bemerken, dass wir bei der Tour-Teilnehmerzahl durchaus noch Luft nach oben haben. Also Leute, nächstes Jahr unsere Tour einplanen und mitmachen.

Wie immer gilt: Nach der Tour ist vor der Tour. Wir freuen uns auf die Tour 2024. Sobald es hierzu Details gibt, erfolgt umgehend Information an die Mitglieder der SG HKT.

In nächster Zeit ist jetzt erst einmal Fußball-Alltag angesagt: Hartes Training und ab und zu ein Spiel.

In diesem Sinne, bis bald!

Ausflügler

Alex, Harald, Horst, Hubert, Jacky, Karl, Klaus, Martin, Stefan F., Timo A. und Wolfgang.

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